Es sind grauenhafte Nachrichten, die uns aus Syrien erreichen: Nach der Rückeroberung des christlichen Ortes Sadad durch Regierungstruppen vergangene Woche wurden jetzt die Leichname 45 massakrierter Christen entdeckt, Frauen und Kinder unter ihnen. Ein Großteil der Toten war in Massengräbern verscharrt worden. Ihre Mörder, dschihadistische Kämpfer, hatten Sadad wenige Tage zuvor eingenommen und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Es ist das bislang größte Massaker an Christen in Syrien, von den abziehenden Islamisten am Tag des Rückzugs verübt und damit von berechneter symbolischer Bedeutung. Die durch ganz Syrien und darüber hinaus dröhnende Botschaft: Christen haben keinen Platz in einem islamistischen Syrien nach Assad.
Leitartikel: Vor Sadad, nach Sadad
Von Oliver Maksan