„Wenn Kobane fällt, wird die türkische Regierung dafür direkt verantwortlich gemacht werden müssen.“ So bringt der französische Philosoph Bernard-Henri Lévy auf den Punkt, was viele Politiker denken und Demonstranten kritisieren: Die Türkei tue nicht genug, um die Kurdenstadt Kobane zu retten. In einem Beitrag für acht renommierte Zeitungen schreibt Lévy: „Die Position der Türkei würde problematisch, wenn sie Kobane fallen ließe.“ Und: „Das ist die Stunde der Wahrheit für ihre Präsenz in der NATO.“ Das Drehbuch steht, die Rollen sind verteilt: Es gibt Gute (die tapferen Kurden), Böse (IS und Assad), einen Schuldigen (die Türkei) und die Ankläger (uns).
Leitartikel: Unser türkischer Sündenbock
Von Stephan Baier