Aristoteles interessierte sich so für Biologie, dass er auch noch ein bedeutender Naturforscher wurde. Gleichwohl kann man bezweifeln, dass der Philosoph – lebte er heute – sich im bioethischen Diskurs zu Wort melden würde. Heißt es doch in der „Topik“: „Man soll nicht jedes Problem und nicht jede These untersuchen, sondern nur solche, bei denen es zur Lösung obwaltender Zweifel der Vernunft bedarf, nicht aber solche, bei denen der Zweifler die Züchtigung verdient, und nicht solche, bei denen die gesunden Sinne die Lösung finden.“ Nun können weder Züchtigungen noch gesunde Sinne verhindern, dass Menschen die Erkenntnisse der Embryologie ignorieren, denen zufolge sich der Mensch nicht zum Menschen ...
Leitartikel: Schluss mit der Selbstbedienung
Von Stefan Rehder