Schluss mit Veggie-Day: Nach ihrer Wahlschlappe ist der Prozess der personellen Selbstzerfleischung bei den Grünen in vollem Gang. Wer am Ende welchen Posten besetzt und welcher Flügel künftig die Deutungshoheit über die grüne Politik erobert, ist derzeit offen. Das linke Lager und die alte Riege führender grüner Ideologen haben mit dem Wahlergebnis ein Klatsche ungeheuren Ausmaßes bekommen. Nach einer Reihe von Rücktritten steht die Partei nun vor einer personellen Neuaufstellung. Ohne Zweifel wird sich das auch auf die Programmatik der Grünen auswirken. Eine grüne Zeitenwende muss es deshalb noch lange nicht geben. Dass die früheren Ökopaxe wegen einiger neuer Köpfe zwangsläufig zur Realopartei mutieren, ist keineswegs ausgemacht.
Leitartikel: Neue Köpfe, alte Netzwerke
Von Markus Reder