Manchmal ist Schweigen aussagekräftiger als wütender Protest. Die weitgehende Ruhe, mit der CDU und CSU die Kritik des Alt-Bundeskanzlers quittieren, muss Angela Merkel und ihre Anhänger alarmieren. Denn die Kanzlerin sollte nicht dem Irrtum erliegen, Helmut Kohl sei der Partei inzwischen so unwichtig, dass kaum jemand eine Zurückweisung seiner Vorhaltungen für notwendig hält. Das Gegenteil ist der Fall. Vielen spricht Merkels Vor-Vorgänger aus der Seele. Die Union vermisst, was Kohl anmahnt: „Werte und Prinzipien, die über den Tag hinaus gelten“. Sie fühlt, wie wichtig es wäre, außenpolitisch „zu alter Verlässlichkeit“ zurückzukehren. Ihr fehlt in der aktuellen europäischen Krise ein „beherztes Zupacken ...
Leitartikel: Merkels Kritiker müssen ran
Von Martina Fietz