„Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.“ Der Satz stammt von Wilhelm Busch. Christian Wulff hat ihn – nicht ohne Selbstironie – in seiner Abschiedsrede zitiert. In der Tat: Wer hätte das gedacht. So kurz nach Horst Köhler wurde erneut einem Ex-Präsidenten der Abschiedsmarsch geblasen. Dabei hatte man nach dem als für zu dünnhäutig befundenen Köhler eigens jemand für Bellevue gesucht, der mit der nötigen Robustheit eines Politik-Profis ausgestattet war. Welch Ironie der Geschichte, nach dem Seiteneinsteiger musste innerhalb weniger Monate nun der Politprofi gehen. Womit sich zeigt: (partei)politische Erfahrung macht noch keinen guten Präsidenten.
Leitartikel: Lehren aus dem „Fall Wulff“
Von Markus Reder