Immer tiefer versinkt der Irak im Chaos. Zur jüngsten Offensive des „Islamischen Staats“, die Christen und Jesiden in existenzielle Verzweiflung treibt, kommt die sich verschärfende innenpolitische Krise. Die Regierungsbildung will nicht gelingen. Premier Maliki, Hauptschuldiger der konfessionell-ethnischen Polarisierung, besteht in einer verfassungsformalistischen Geisterfahrt auf seinem Recht auf eine dritte Amtszeit. Der Buchstabe mag für ihn sein: das Wohl des Landes und gesunder Menschenverstand hingegen nicht. Zu einer glaubwürdigen Regierung der nationalen Einheit ohne ihn gibt es keine Alternative.
Leitartikel: Irak: Finstere Aussichten
Von Oliver Maksan