Es darf nicht sein, dass erst Bilder von unterernährten Kindern, toten Viehherden und überfüllten Flüchtlingslagern in Westafrika die internationale Gemeinschaft zur Hilfe bewegt. Die noch immer akute Ernährungskrise am Horn von Afrika macht die Folgen eines zu späten Eingreifens besonders deutlich. Warnungen, die die Hilfsorganisationen bereits 2010 ausgesprochen haben, wurden nicht ernst genug genommen. Wäre darauf reagiert worden, hätten zehntausende Tote vermieden werden können. Erst ein Jahr später, als der Regen im Sommer vergangenen Jahres zum zweiten Mal ausfiel und die Menschen in Somalia verhungerten, kam die Hilfsmaschinerie richtig in Gang. Ein ähnliches Versäumnis darf jetzt nicht in Westafrika geschehen.
Leitartikel: Hungersnot: Jetzt handeln
Von Carl-H. Pierk