Am Freitag ist Papst Franziskus hundert Tage im Amt. Schneller und reibungsloser als gedacht ist ein historischer Ausnahmezustand kirchlicher Alltag geworden. Ein amtierender Papst und ein emeritierter Pontifex, so ungewohnt das noch immer ist, es geht offensichtlich. Vielleicht braucht es gerade in der Krise der Kirche ein solches „Doppelpontifikat“, in dem der alte Papst betend die Hände dessen stützt, der nun das Schiff der Kirche steuert. Wer Kirche nicht nur institutionell wahrnimmt, sondern als geistliche Wirklichkeit, der ahnt etwas von der spirituellen Kraft, die in dieser besonderen Situation liegt.