Der Brief der deutschen Bischöfe an die Gemeinden (Seite 6) ist eine schwere Geburt. Monatelang wurde um Formulierungen gerungen. In der Zwischenzeit vermehrten sich die Einsichten. Vor der Publikation des Theologen-Memorandums und der „Petition Pro Ecclesia“ hätte sich ein Großteil der Bischöfe Gedanken an eine faktische Spaltung der katholischen Kirche in Deutschland als Schwarzmalerei verbeten. Die Standardthese vieler Hirten mit Blick auf die Situation in ihren Diözesen lautete: Alles im Griff. Gespräche zwischen Gläubigen und Diözesanleitung verliefen im nachkonziliaren Frühling wunderbar. Die Summe harmonisch geleiteter Bistümer hätte kein Spaltungsrisiko für einen bundesweiten Dialogprozess bedeutet.