Angesichts der Gewaltgeschichte der Menschheit und der mehr als 30 Kriege, die 2012 die Welt heimsuchten, ist das eine durchaus gewagte Aussage, die der Papst in seiner Predigt am Neujahrstag im Petersdom machte: „Jedem Menschen ist der Wunsch nach Frieden wesenseigen und deckt sich in gewisser Weise mit dem Wunsch nach einem erfüllten, glücklichen und gut verwirklichten Leben.“ Wohlgemerkt, Benedikt XVI. sprach nicht von jedem Heiligen, jedem Christen oder jedem Gottgläubigen, sondern von jedem Menschen. Woher aber dann die Ströme von Blut, die nicht endenden bewaffneten Konflikte, die unzähligen Bürgerkriege und zwischenstaatlichen Kriege? Woher die Kriege und Konflikte in Familien, zwischen Nachbarn, am Arbeitsplatz?
Leitartikel: Frieden braucht Gerechtigkeit
Von Stephan Baier