Zwischen dem weltöffentlichen Sterben Johannes Pauls II. und dem sanften Entschwinden Benedikts XVI. hinter den Balkonvorhängen von Castel Gandolfo lagen acht Jahre – und eine kirchengeschichtliche Zäsur. Die Abdankung des deutschen Papstes war in dieser Form ein Novum. Um überhaupt eine Parallele zu finden, musste man ins 13. Jahrhundert zurückgehen. Zwischen Ankündigung am 11. Februar 2013 und dem Wirksamwerden Ende des Monats lag die Kirche denn auch in tiefer Agonie, schwankte zwischen Schockstarre und Trauer. Ein Gefühl der Vater- und Heimatlosigkeit machte sich breit, wie es nur Katholiken kennen. Manch einer fühlte den Felsen Petri wanken.
Leitartikel
Episode oder Institut?
Konflikte mit dem Nachfolger Papst Benedikts blieben aus. Das kann in einer anderen Konstellation aber zukünftig auch anders sein. Von Oliver Maksan