Politik und Ärzteschaft wollen die Zahl der Organspenden in Deutschland deutlich steigern. Das wäre nicht schlimm, ließen die Akteure die Bereitschaft erkennen, zur Erreichung dieses Ziels lediglich über Leichen gehen zu wollen. Was in anderen Fällen freilich tunlichst zu vermeiden wäre, hier wäre es ausnahmsweise ein Segen. Doch sind Politik und Ärzteschaft von einer segensreichen Politik derzeit weit entfernt. Denn ob der Ausfall der Hirnfunktionen in jedem Fall auch schon der Tod des Menschen ist, oder ob Hirntote – angesichts neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse – in vielen Fällen nicht vielmehr als Sterbende betrachtet werden müssten, die freilich dann erst auf dem Operationstisch sterben, das soll, wie die ...
Leitartikel: Endlich über Hirntod reden
Von Stefan Rehder