Das Auge sieht alles, außer sich selbst. Das gilt auch für Barack Obamas Analyse des islamistischen Terrorismus, wie er sie jetzt beim Anti-Terror-Gipfel in Washington vortrug. Der US-Präsident sagte viel Richtiges, ohne zum Kern des Problems vorzustoßen. Es ist ja unbestreitbar, „dass militärische Gewalt allein das Problem nicht lösen kann“, dass es kaum möglich ist, „vorherzusagen, wer radikalisiert wird“, dass Armut bekämpft und Bildung gefördert werden sollte. Und es ist für alle, die den Krieg gegen den Terrorismus nicht nur führen, sondern auch gewinnen wollen, äußerst ratsam, zu betonen, dass keine Religion an sich verantwortlich ist für Terrorismus.
Leitartikel: Einsicht und Umkehr fehlen
Von Stephan Baier