Man kann dem irakischen Ministerpräsidenten Nouri al-Maliki ja viel vorwerfen, aber ihm den offenbar unaufhaltsamen Zerfall seines Staates anzulasten, hieße seine Mittel und Möglichkeiten grob zu überschätzen. Die Idee, der Schiit hätte in einer Art „großen Koalition“ mit Kurden und Sunniten die Integrität des Irak retten können, verkennt die ideologische, historische und konfessionelle Gefechtslage in der Region. Die Hauptschuldigen für Chaos und Krieg im Irak wie in Syrien sitzen weder in Bagdad noch in Damaskus.