Wahlen sind Seismografen des demokratischen Lebensgefühls. Die Bestätigung von Thomas Sternberg als Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken für weitere vier Jahre sagt viel über die Debattenkultur im deutschen Verbandskatholizismus aus. Ohne Gegenkandidat, ohne öffentlichen Widerspruch mit 160 Ja-Stimmen von 174 Wählern anzutreten ist kein Triumph, sondern symptomatisch für die innere Lähmung des Zentralkomitees. Dass das Gremium just im Jahr der Jugendsynode kein jüngeres Gesicht, vielleicht sogar ein weibliches, als Alternative zu dem 65-Jährigen für den Posten finden konnte, verwundert niemanden, der die verkrusteten Strukturen und den oft auch autoritären Führungsstil beobachtet.
Leitartikel
Ein Hoch auf uns
Die Bestätigung von Thomas Sternberg als Präsident des ZDK für weitere vier Jahre sagt viel über die Debattenkultur im deutschen Verbandskatholizismus aus. Von Regina Einig