Noch kein nachsynodales Schreiben eines Papstes hatte eine Vorgeschichte wie „Amoris laetitia“. Über zwei lange Jahre, die man nicht nur in Rom als ausgesprochen unruhig und bisweilen verstörend empfunden hat. Es begann mit dem Grundsatzreferat von Kardinal Walter Kasper beim Kardinalskonsistorium im Februar 2014. Die Zulassung der Wiederverheirateten zur Kommunion im Einzelfall stand damals im Raum. Es folgten Aufsätze, Interviews, Bücher und Gegenbücher von Kardinälen und Bischöfen, vertrauliche Tagungen und offene Kongresse – und natürlich die beiden Synoden zu Ehe und Familie selbst, die von Teilnehmern und Beobachtern streckenweise als dramatisch erlebt wurden. Die Angst von sehr vielen: Dass man in Sachen Ehe, ...
Leitartikel: Die Kirche als Feldlazarett
Von Guido Horst