„Der Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem“, sagte der amerikanische Finanzminister John Bowden Connally Anfang der siebziger Jahre. Damals schwankte der Kurs des Greenback und stürzte Amerikas Handelspartner Deutschland und Japan in große Kalamitäten. Heute ist Conallys Ausspruch brisanter denn je. Der Haushaltsstreit zwischen Demokraten und Republikanern im amerikanischen Kongress, bei dem die Zahlungsunfähigkeit Amerikas in Kauf genommen wurde, ist vor allem ein Problem für die Gläubiger Amerikas, weniger eines für die Vereinigten Staaten. In Peking und Tokio – China und Japan sitzen auf Bergen von US-Staatsanleihen – ist die Sorge vor dem Zahlungsausfall Amerikas größer als in Washington.
Leitartikel: Die Herrschaft des US–Dollars
Von Reinhard Nixdorf