Noch reisen die Gesandten, noch warnen die Diplomaten, noch geben die Politiker ihre Statements ab. Und doch ist allen klar, dass die Nahost-Friedensinitiative von US-Präsident Barack Obama gescheitert ist. Als Washington zugab, Israel nicht zu einem befristeten Stopp der Siedlungsexpansion in Ost-Jerusalem bewegen zu können, hatten die Zyniker der Konfrontation über die Techniker des Kompromisses gesiegt. Aber natürlich gibt es jene, die meinen, Obama habe gar nicht verloren, sondern rechtzeitig die Reißleine gezogen. Sie argumentieren, dass der US-Präsident ein neues Moratorium von Israel allzu teuer erkauft hätte, um am Ende einem umso fulminanteren Scheitern der Friedensverhandlungen machtlos zusehen zu müssen. Obama sei ...
Leitartikel: Die Falken haben gesiegt
Von Stephan Baier