Wer sich an die Zeit vor dem Euro erinnert und in Deutschland an der Grenze zu Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Österreich oder Luxemburg lebt, der wünscht sich diese Zeit kaum zurück: Das ständige Geldwechseln war umständlich. Handel und Handwerk konnten nicht über die Grenzen hinweg florieren, Arbeiter und Angestellte nicht wie heute ihre Brötchen auf der jeweils anderen Seite verdienen. Das Gefühl der Fremdheit bis hin zum wechselseitigen Ressentiment war stärker ausgeprägt gewesen als es heute ist. Das Nationale in seiner kleingeistigen Form durchtränkte die Beziehungen.
Leitartikel: Der Euro bürgt für den Frieden
Von Johannes Seibel