Der Vorstoß der SPD namens „Ehe für alle“ ist mehr als eine Provokation, er ist eine Falle. Und das in doppelter Hinsicht. Zum einen will die Schulz-Truppe die bei Ehe und Familie bekenntnisscheue Union zu einem Bekenntnis zwingen und damit die meisten Medien gegen die Union aufbringen. Zum zweiten will sie ein Zeichen setzen. Denn ein Gesetzentwurf in ihrem Sinn könnte durchaus eine Mehrheit im Bundestag erzielen. SPD, Grüne und Linke haben zusammen eine Mehrheit. Mit solch einem Gesetz würde signalisiert, dass Rot-Rot-Grün Mehrheiten bilden kann. Das würde, so die Hoffnung im Heizerwaggon des Schulz-Zugs, die Grünen an die Roten binden. Und darüber hinaus auch die FDP von der Union fernhalten. Die Union stünde einsam da.
Leitartikel: Bekenntnis gefordert
Von Jürgen Liminski