Es gibt Menschen, die werden in Extremsituationen immer ruhiger. Angela Merkel gehört offensichtlich zu dieser Kategorie. Die Kanzlerin trat in den vergangenen Tagen mit einer demonstrativen Gelassenheit auf. Damit strahlte sie keine Selbstgewissheit aus, im Gegenteil, sie räumt ein, nicht alle zukünftigen Entwicklungen in Sachen Euro-Stabilisierung schon präzise abschätzen zu können. Doch sie gibt sich optimistisch, auf dem richtigen Weg zu sein. Merkel kann bei dem aktuellen Mammut-Projekt ebenso wenig wie alle anderen Staats- und Regierungschefs auf historische Vorbilder zurückgreifen. Sie hat allerdings stets eines im Blick: 2008 hat die Pleite einer einzigen Bank die Weltwirtschaft an den Rand des Abgrunds geführt.
Leitartikel: Abstimmung über Merkel
Von Martina Fietz