Ganz so arg wie bei Martin Schulz läuft es beim Chef der österreichischen Sozialdemokraten nicht: Christian Kern wurde nicht so maßlos messianisch überhöht, und stürzte darum nicht so bodenlos ab. Allerdings ist Kern im Gegensatz zu Schulz auch der Titelverteidiger: Er gelangte – ohne sich jemals einer demokratischen Wahl gestellt zu haben – im Mai 2016 durch den Sturz des glücklosen Werner Faymann an die Spitze der SPÖ wie ins Bundeskanzleramt. Der frühere Bahnmanager sollte als „Macher“ der roten Reichshälfte die Macht, zumal den Kanzlersessel, retten. Rank und schlank, dynamisch und eloquent machte sich Christian Kern ans Werk. Und je mehr er betonte, die Regierung müsse jetzt endlich liefern, die Koalition ...
Kurz ist Umfragenkaiser, aber Kern will Kanzler bleiben
Bevor Sebastian Kurz zur schwarzen Lichtgestalt reifte, schien das Duell „Kern gegen Strache“ zu lauten – Der SPÖ-Chef hält sich die FPÖ-Option offen. Von Stephan Baier