„Die Preise sind explodiert“, berichtet die Hausfrau aus Havanna. In der kubanischen Hauptstadt seien Früchte und Gemüse jetzt doppelt bis dreimal so teuer wie vor den Hurrikans. Das Pfund Hühnerfleisch koste gar 20 Peso. Das entspricht einem Tageslohn. Empört sagt die Frau: „Lebensmittel gibt es schon. Aber viele können sie sich nicht mehr leisten.“ Unter den Kubanern geht die Sorge um, dass es noch schlimmer kommt. Seit die Regierung „sechs harte Monate“ mit Versorgungsengpässen ankündigte, kursieren hartnäckig Gerüchte einer kommenden Hungersnot. Denn die meisten Kubaner müssen mit einem Durchschnittslohn von gut 400 Peso, umgerechnet 12 Euro monatlich, irgendwie über die Runden kommen.
Kuba zwischen Reform und Repression
Milliardenschwere Hurrikanschäden, explodierende Preise und eine drohende Hungersnot zwingen Kubas Führung zur Öffnung in Politik und Wirtschaft