Es waren zwei Welten, die da aufeinander trafen, als der türkische Staatspräsident Abdullah Gül in dieser Woche Kroatien besuchte. Sicher, beide Staaten sind offizielle Beitrittskandidaten der Europäischen Union, beide führen seit 2005 Verhandlungen über die Vollmitgliedschaft. Beide haben derzeit darunter zu leiden, dass nach der großen Erweiterungsrunde des Jahres 2004, als acht mitteleuropäische und zwei mediterrane Länder der Union beitraten, die Erweiterungs-Euphorie – in der Bevölkerung wie in der politischen Klasse Europas – verflogen, ja einer großen Skepsis gewichen ist.
Kroatien kommt voran, die Türkei schlingert
Zwei Beitrittskandidaten, zwei Welten: Zagreb nähert sich zielstrebig europäischen Standards, während Ankara mehr mit inneren Turbulenzen beschäftigt ist