Seit Jahren bemüht sich die EU um die friedliche Koexistenz Serbiens mit dem Kosovo wie ein geduldiger Vater um seine pubertierenden Söhne. Und jetzt das: Serbien provozierte die kosovarische Führung mit einem Zug, auf dem in 21 Sprachen „Kosovo ist Serbien“ zu lesen stand. Die Ausstattung des Zuges mit orthodoxen Ikonen und Bildern des Klosters Decani – eines serbisch-orthodoxen Klosters im Kosovo – oder die Halstücher der Zugbegleiterinnen in den Landesfarben Serbiens hätte die Regierung in Prishtina wohl toleriert.
Kriegsrhetorik in Belgrad
Serbien provoziert den Kosovo, wo es seine nationalen und religiösen Wurzeln sieht. Von Stephan Baier