Sie ist die Fünfte aus den Reihen der AfD-Bundestagsabgeordneten, die ihrer Partei den Rücken kehrt: Verena Hartmann, früher einmal Polizistin und aus Sachsen, hat gestern ihren Rücktritt erklärt. Vorangegangen war ihr erst im Dezember Lars Herrmann, ebenfalls ehemaliger Polizist und aus Sachsen. Die beiden hatten im Sommer zu den Mitunterzeichnern eines Appells gemäßigter Parteimitglieder gehört, der sich gegen den rechtsnationalen „Flügel“ gewendet hatte. Der zentrale Satz damals: „Die AfD ist und wird keine Björn-Höcke-Partei.“ Hartmann hat bis jetzt noch keine Gründe für ihren Austritt genannt. Es spricht aber doch vieles dafür, dass sie die Konfrontation mit den recht dominant auftretenden Flügel-Vertretern satt hatte.
"Wir machen dich fertig"
So wurde jetzt bekannt, dass Jens Maier, ebenfalls aus Sachsen und einer der profilierten „Flügel“-Leute im Parlament, ihr bereits zu Beginn der Legislaturperiode in einer Sitzung gedroht haben soll: „Wir machen dich fertig.“ Freilich solche parteiinternen Querelen sind nichts AfD-Spezifisches, auch der rauhe Tonfall nicht. Man denke etwa an die Grünen, die auch noch ein Jahrzehnt nach ihrer Gründung massiv unter den Kämpfen zwischen „Realos“ und „Fundis“ zu kämpfen hatten. Trotzdem bleibt die Frage: Geht der Exodus der Gemäßigten weiter?
Die AfD wird dauerhaft in der deutschen Politik mitspielen
Wenn die AfD Regierungsbeteiligungen, vor allem in den ostdeutschen Bundesländern, in den Blick nimmt, dann werden sie jedenfalls gebraucht. Würden sie dann doch eine Brückenfunktion gegenüber potentiellen Koalitionspartnern übernehmen können.
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