So zu tun, als seien Luxemburgs Steuerpraktiken bisher unbekannt gewesen und nun gerade erstmals entdeckt worden, ist – höflich formuliert – auch eine Heuchelei. Zwei Jahrzehnte war Jean-Claude Juncker Premierminister Luxemburgs, doch erst jetzt – just zu Beginn seiner Amtszeit als Präsident der EU-Kommission – wird ob der heimischen Steuerregeln die Jagd auf ihn freigegeben. Da müsste man schon arg naiv sein, um nicht zu fragen: Wer hat ein Interesse daran, die EU-Kommission zu schwächen? Wem nützt ein waidwunder Kommissionspräsident?
Kommentar: Wieviel soll die EU nun steuern?
Von Stephan Baier