Nun also doch: Christian Wulff ist vom Amt des Bundespräsidenten zurückgetreten. Er konnte sich selbst, seiner Familie und auch dem Land nicht länger die quälenden Debatten der vergangenen Monate zumuten. Zwar gilt auch für ein Staatsoberhaupt die Unschuldsvermutung. Und die Aufnahme eines Ermittlungsverfahrens heißt noch lange nicht, dass Anklage erhoben wird. Doch war ein Punkt erreicht, an dem es für Wulff nicht weitergehen konnte. Denn er musste sich fragen, welche Botschaften er künftig als erster Mann im Staate noch an die Bevölkerung richten kann. Bei ehrlicher Betrachtung war das nicht mehr viel. Christian Wulff hat an Autorität eingebüßt.
Kommentar: Tragische Figur verlässt Bellevue
Von Martina Fietz