Die Fieberschübe der islamischen Welt halten nicht nur ihre arabische Nachbarschaft in Atem, sie lassen auch die Türkei nicht mehr zur Ruhe kommen. Es tobt eine Art Dreißigjähriger Krieg im „Haus des Islam“, und Erdogan reagiert darauf alles andere als souverän: Der Mann, der den „Arabischen Frühling“ einst freudig begrüßte und sich gegen die Langzeitautokraten in Tunis, Kairo und Damaskus stellte, um sich zum Helden der sunnitischen Straße aufzuschwingen, wird selbst zum Langzeitautokraten. Seit 2003 an der Macht, ist vom anfänglichen Reformer Erdogan wenig übrig geblieben. Auf den Putschversuch vom 15.
Kommentar: Sultan Erdogan ist kein Kalif
Von Stephan Baier