Drei Regionalmächte ringen um die Dominanz im Nahen Osten: die Türkei, Saudi-Arabien und der Iran. Noch offenkundiger als seit langem im Libanon, im Irak und im Jemen findet derzeit ihr Tauziehen um die Zukunft Syriens statt. Washington setzt dabei – wie immer – auf das erdölreiche Saudi-Arabien und führt mit den wahabitischen Saudis jene makabre Realpolitik fort, die in Tunis, Kairo und zuletzt in Tripolis so spektakulär gescheitert ist. Wer Saudi-Arabien die Dominanz in Nahost wünscht, provoziert eine bedrohliche Radikalisierung des sunnitischen Islam, gefährdet die Menschenrechte und die Christen im Orient.
Kommentar: Ringen um den neuen Orient
Von Stephan Baier