Die Teilnahme von Sigmar Gabriel an einer Diskussion mit Pegida-Demonstranten hat bei SPD, Grünen und Linken Reaktionen ausgelöst, als habe der SPD-Chef demokratischen Grundkonsens aufgekündigt. Das ist ebenso absurd wie aufschlussreich. Denn es zeigt dreierlei. Erstens: Demokratie lebt vom offenen Diskurs und von der Kraft der Argumente. Dialogverweigerung ist keine politische Leistung, sondern Arbeitsverweigerung. Darüber gibt es offensichtlich keinen Konsens mehr. Gleiches gilt für Pauschalurteile. Sie sind nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Pegida-Problems. Der Gefühlsstau, der auf die Straße drängt, wird sich nicht lösen, solange man sich nicht inhaltlich auseinandersetzt.
Kommentar: Reden oder nicht reden?
Von Markus Reder