Gekniffen haben beide. Weder Bundeskanzlerin Angela Merkel, noch Vizekanzler Sigmar Gabriel haben am Sonntag in den TV-Interviews von ARD und ZDF die Frage nach ihrer jeweiligen Kanzlerkandidatur beantworten wollen. Stärke vermittelte dabei keiner. Doch ist das wirklich falsch? Demokratietheoretisch jedenfalls nicht. Denn in Demokratien ruft sich – zumindest theoretisch – niemand selbst zum Kandidaten aus, sondern bewirbt sich um eine Kandidatur und überlässt es dann den jeweiligen Gremien, ihn auch tatsächlich aufzustellen und mit dieser Aufgabe zu betrauen.
Kommentar: Politik in Theorie und Praxis
Von Stefan Rehder