Dass es am Rande des Weltjugendtags in Madrid auch zu Ausschreitungen kommen würde, war zu erwarten in einem Land, in dem es einen historisch tiefen Riss zwischen Katholiken und Laizisten gibt. Aber die Zahlen sprechen doch eine erstaunlich deutliche Sprache: Was sind schon einige hundert Protestierer gegen jene Million, die sich da um den Papst in der spanischen Hauptstadt versammelt hat? Da hat selbst das distinguierte England weitaus mehr Kirchenfeinde auf die Straße gebracht. Was Benedikt XVI. und mit ihm die Kardinäle und Bischöfe in ihren Katechesen den Jugendlichen vorschlagen, ist tatsächlich ein radikal anderer Lebensentwurf, als es die postchristlichen Gesellschaften des Westens durch ihre Medien und Meinungsführer gutheißen.
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