Wenig überraschend plädiert EU-Kommissionspräsident Juncker in der Flüchtlingskrise für mehr Europa, mehr Solidarität mit den Erstaufnahmeländern, mehr gemeinsame Strategie in der Migrations- und Asylpolitik. Es gehört keine besondere politische Weitsicht dazu, die Überforderung der Nationalstaaten – der Transit- wie der Zielländer – angesichts der Flüchtlingsströme wahrzunehmen. Überraschender ist da schon Junckers Plädoyer, das vermeintliche Problem als Chance wahrzunehmen: Die Zuwanderung sei auch eine Ressource für den demografisch alternden und schrumpfenden Kontinent Europa, sagte Juncker in Straßburg und warb dafür, den Arbeitsmarkt für die Asylbewerber zu öffnen.