Es wäre großartig, wenn die Politik so menschenfreundlich wäre, wie sie sich gibt. Alle zwei Jahre sollen nun sämtliche Krankenversicherten angeschrieben und gefragt werden, ob sie sich als Organspender registrieren lassen wollen (siehe Seite 2). In einem Staat mit mehr als 80 Millionen Einwohnern stellt dies nicht nur ein kostspieliges, sondern unter bürokratischen Gesichtspunkten auch beispielloses Unterfangen dar. Nutznießer dieses Aufwandes sollen die Menschen sein, die zum Weiterleben auf ein fremdes Organ angewiesen sind und deren Zahl seit Jahren – erstaunlich gleich bleibend – mit 12 000 angegeben wird.
Kommentar: Geheuchelte Bürgerliebe
Von Stefan Rehder