So etwas kommt nicht häufig vor. Umso bezeichnender ist der Vorgang. In aller Öffentlichkeit hat Fraktionsvorsitzender Volker Kauder den Unionsabgeordneten wie dem Wahlvolk die Instrumente der Disziplinierung in seiner Fraktion gezeigt. Es überrascht nicht, dass es solche Maßnahmen gibt und sie keineswegs nur als Drohkulisse dienen. Das ist in anderen Parteien nicht anders. Was aber überrascht, ist die Lässigkeit, mit der Volker Kauder in der Öffentlichkeit darüber gesprochen hat. Was wollte der Unionsfraktionschef damit erreichen, als er in der „Welt am Sonntag“ mit Blick auf die zahlreichen Nein-Stimmen in der Unionsfraktion zu neuen Griechenland-Hilfen den Abweichlern damit drohte, dies werde Konsequenzen haben?
Kommentar: Erst Gewissen, dann Disziplin
Von Markus Reder