In Deutschland regt sich Widerstand gegen die Vergabepraxis von Organen. Auf einer Sitzung des Ethikrats äußerten jetzt gleich mehrere Experten Kritik an der bisherigen Gewichtung der Zuteilungskriterien „Dringlichkeit“ und „Erfolgsaussichten“. Die derzeitige Praxis der Organvergabe berücksichtige – so der fast einhellige Tenor – zu sehr das Kriterium der Dringlichkeit. Angeführt von dem Transplantationsmediziner Stippel forderten die Sachverständigen, künftig das Kriterium der Erfolgsaussichten stärker zu berücksichtigen. Laut Stippel führe die bisherige Priorisierung dazu, dass die durchschnittlichen Überlebensraten nach einer Transplantation „langfristig nicht optimal“ seien.
Kommentar: Erfolg vor Dringlichkeit?
Von Stefan Rehder