Die Qualität eines politischen Kompromisses erkennt man an dessen Haltbarkeit. So gesehen war der Asylkompromiss der Großen Koalition in der vergangenen Woche nicht viel wert. Nur wenig später geht die Auseinandersetzung weiter wie gehabt. Kein Spur von Koalitionsfrieden. Und – was angesichts der Flüchtlings-Katastrophe wesentlich schwerer wiegt – noch immer lässt sich kein politischer Masterplan erkennen, kein konzertierter Aktionsplan, der nicht nur den gemeinsamen Gestaltungswillen, sondern die Gestaltungsfähigkeit der Koalition in dieser dramatischen Lage belegen würde. Stattdessen regiert Durcheinander. Erst streitet man um Transitzonen, jetzt zankt man um den Schutzstatus syrischer Flüchtlinge.
Kommentar: Durcheinander oder Strategie?
Von Markus Reder