Auch im 21. Jahr nach dem Ende des Bürgerkriegs in Bosnien kommt das Land nicht zu Ruhe, Versöhnung und gefestigter Staatlichkeit. Weil einige der Kriegsgewinnler das einfach nicht wollen: Am Wochenende feierte sich die vom Kriegsverbrecher Radovan Karadzic 1992 gegründete bosnische Serben-Republik als Staat – trotz eines ausdrücklichen Verbots des bosnischen Verfassungsgerichts. Das serbische Volk habe das Recht, sich zu verteidigen und eine noch stärkere Republika Srpska zu bauen, meinte deren Führer, Milorad Dodik, der seit Jahren verhindert, dass Bosnien-Herzegowina als Staat funktionsfähig wird, und der nun auch das Höchstgericht einfach ignorierte.