Die EU sei „zu langsam, zu schwach, zu ineffizient“, kritisierte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Nicht, dass ihm da jemand widersprechen wollte, doch drängen sich zwei Fragen auf: Warum ist das so? Und wie ließe sich die EU schneller, stärker, effizienter gestalten? – Es ist so, weil Leute wie Macron in Europa das Sagen haben: mächtige Staats- und Regierungschefs, die die europäischen Institutionen für langsam, schwach und ineffizient erklären, um sie so zu schwächen und sich selbst Dynamik, Stärke und Effizienz zuzuschreiben. Gerhard Schröder hat dieses Spiel einst als Kanzler gegen die EU-Kommission von Romano Prodi gespielt, um Brüssel zu beschädigen und den ideenreichen Prodi zur lahmen Ente zu degradieren. ...
Kommentar: Das reale Europa vergessen
Von Stephan Baier