„Angst essen Seele auf“ lautet der grammatikalisch absichtlich verunstaltete Titel eines Melodrams, mit dem Rainer Werner Fassbinder beim Filmfestival in Cannes 1974 den Kritikerpreis errang. Angst ist nicht nur oft die Wurzel von Ausländerfeindlichkeit und Rassismus, gegen die sich der Film wendet. Angst ist auch die Ursache für Menschenrechtsverletzungen, die für die Opfer noch gravierendere Folgen haben kann, als latenter oder offen zur Schau getragener Fremdenhass. Denn es gibt kaum etwas, das dem modernen Menschen soviel Angst macht, wie der Verlust der Gesundheit und der Anblick von Krankheit. Mit dieser Angst werden heute überall auf der Welt gewissenlose Geschäfte gemacht (siehe Seite 3).
Kommentar: Das Geschäft mit der Angst
Von Stefan Rehder