Das Heilige Land ist das glatteste Parkett der Weltpolitik – nicht erst seit der Gründung Israels vor 65 Jahren, sondern seit dem Zerfall des Osmanischen Reiches vor 95 Jahren. Allen Bekenntnissen zu einem „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ zum Trotz versuchten hier in den vergangenen hundert Jahren die jeweiligen Weltmächte, ihre Ideen durchzusetzen, ihre politische Kraft unter Beweis zu stellen: zuerst Frankreich und Großbritannien, später die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten von Amerika. Jetzt offenbar fühlt China, dass es an der Reihe ist. Am Montag nämlich empfing der chinesische Präsident Xi Jinping den Regierungschef Israels, Benjamin Netanjahu, und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Peking.
Kommentar: China ist nun das Reich der Mitte
Von Stephan Baier