Bereits kurz nach dem Sturz Mubaraks, als der „arabische Frühling“ in Kairo zu triumphieren schien, warnten Beobachter, die Revolution sei „gestohlen“ worden. Die Diebe, die die Jugendrevolte an sich rissen, waren die Islamisten, die zunächst abgewartet hatten: Muslimbrüder und Salafisten. Jetzt ist klar, dass die Revolution erneut gestohlen wurde, denn die Jugend vom Tahrir-Platz brachte zwar Wirbel in das erstarrte System, fand aber keine Mehrheiten im einwohnerreichsten Land der arabischen Welt. Die Islamisten ihrerseits bewiesen bei den Parlamentswahlen, dass sie die Macht an den Urnen haben.
Kommentar: Ägyptische Demokratiespiele
Von Stephan Baier