In der Causa Wulff gerät nun die Rolle der Medien immer stärker ins Blickfeld der öffentlichen Debatte. Dabei handelt es sich aber nicht, wie der Kultur-und Medienwissenschaftler Norbert Bolz in einem Gespräch mit dem Autor betont, um eine Kampagne oder Treibjagd der Medien, denn „zu einer Kampagne würde eigentlich ein übergeordneter Plan gehören; den kann ich offen gestanden nicht erkennen“. Zwar sehe es nach einer Jagd durch eine Meute aus, aber „bei genauerer Betrachtung dieses Falles scheint es doch eher so zu sein, dass Wulff sich so tollpatschig verhält, dass er auch noch den letzten journalistischen Jäger hinter dem Ofen hervorlockt und nun tatsächlich alle auf der Jagd sind“.
Keine Kampagne, aber professionelle Skandalierung
Die Medien und die Affäre um den Bundespräsidenten – Gespräche mit dem Medienwissenschaftler Bolz und Wulffs Medien-Anwalt. Von Jürgen Liminski