Er sprach kaum. Seine neugierigen Blicke schweiften wild umher, während er still im Schoß seiner Mutter saß. Er wirkte müde. Ruben und seine Eltern waren bereits zeitig in der Früh aufgebrochen, um rechtzeitig zu diesem Interviewtermin zu kommen. Mehrere Stunden Gehweg und Busfahrt hatten sie auf sich genommen. Besonders für den Sechsjährigen war es eine anstrengende Reise gewesen. Er hatte seine Eltern an der Hand zur Busstation geführt, die Tickets bezahlt, ihnen die Plätze zugewiesen und sie an das Aussteigen erinnert. Dann mussten sie noch durch die brennende Hitze Madhya Pradeshs marschieren, einem Bundesstaat im Herzen Indiens.
Politik
Kampf ums Überleben
Die Christen Indiens sehen sich einer neuen Welle der Verfolgung ausgesetzt. Während die Gewalt zunimmt, gibt es doch auch Zeichen der Hoffnung. Von Andreas Thonhauser