Papst Benedikt XVI. genießt in der Orthodoxie ein hohes Ansehen, und dies aus vielen Gründen: Orthodoxe Hierarchen sehen in ihm einen herausragenden Theologen, der mit den Kirchenvätern und den frühen Konzilien ebenso vertraut ist wie mit Theologie und Liturgie der Orthodoxie. So paradox es klingt: Je schwächer eine orthodoxe Kirche politisch ist, desto freier ist sie, dem Nachfolger Petri die Hand zu reichen. Bei der Begegnung am Sitz des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel wirkten Papst Benedikt und Patriarch Bartholomaios 2006, als sei die volle Kircheneinheit eben gefunden und verwirklicht worden.