Die religiöse Praxis hat vielerorts den Anschein einer privaten Frömmigkeit angenommen, paradoxerweise auch dort, wo die Gemeinschaft der Kirche erfahrbar werden soll. In gläubigen Familien richtet sich die Wahl, wer wann welche Sonntagsmesse besucht, oft nach beruflichen und privaten Terminen. Alle Familienmitglieder gemeinsam in der Kirche zu sehen ist eine Ausnahme und nur Festen oder Beerdigungen vorbehalten. Die XXL-Gemeinde führt zwar Gläubige unterschiedlicher Pfarreien in dieselben Gotteshäuser, doch nach der Eucharistiefeier ziehen die meisten rasch ihrer Wege. Staunend berichten Europäer nach Aufenthalten in Afrika von Sonntagsmessen, denen ein stundenlanges Fest mit allem Drum und Dran folgt.
Im Blickpunkt: Netzwerker des Geistes
Von Regina Einig