70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird die existenzielle Not von damals in vielen Köpfen allabendlich wieder lebendig, wenn die Nachrichten Bilder von Ausgebombten und Flüchtlingen aus Krisenregionen senden. Den Verlust der Heimat verwinden viele nie. Damals wie heute tut sich der Staat schwer, das Thema angemessen zu behandeln. In der DDR galt das öffentliche Gedenken an Flucht und Vertreibung als tabu. Auch in der Bundesrepublik überließ man das Thema gern der Kirche und den Vertriebenenverbänden. Dass viele Schüler einer Studie der Freien Universität Berlin zufolge den NS-Staat und die DDR nicht für eine Diktatur halten, erlaubt keine zuversichtlichen Prognosen für die Zukunft.