Die Heiligsprechung von Juníperro Serra und die Seligsprechung Erzbischof Romeros tragen die Handschrift des Heiligen Vaters. Auch wenn liberale Kirchenkreise mit der päpstlichen Vorliebe für Missionare und Gesichter der Gegenreformation fremdeln, wird Franziskus den Mallorquiner Juníperro Serra (1713–1784) voraussichtlich während seiner USA-Reise im September heiligsprechen. Dass der Vatikan bis dahin wohl kein zweites Wunder des seligen Juníperro bestätigt, dürfte weniger Zündstoff bieten als das Wirken des Ordensmannes in Mexiko und unter den Ureinwohnern an der Westküste Amerikas. Im westlichen Denken regt sich hier ein Empörungsreflex: Die Mission während der spanischen Kolonialzeit ist in Bausch und Bogen zu verdammen.
Im Blickpunkt: Kanonisierung im Franziskus-Stil
Von Regina Einig